Leichtverwundertaufgeschreckt aus der sanften Trägheit des einlullendsimplen Abschreitens eines mangels Abzweigungen alternativlosen Weges (so beruhigendbequemlichkeitversprechend beschrieben im Wanderführer unbekannter Herkunft), sehe ich mich an einer jähentscheidungs-fordernden Wegscheide. Nicht eine durch unschlüssigfatalistisches Kopf-Zahl-Los zu entscheidende Wahl – nein: Eine besorgniserregende Vielgabelung unerhoffter Alternativen. Wegbrechende Sicherheiten verhindern jede, vielleicht überstürzt richtungsgebende, Bewegung.
Die unmittelbar unliebsamhereingebrochene Wendung der festgeglaubten Zukunft erzwingt die innere Einkehr. Aus dem Zerstörungsdunst eben noch gegenwärtiger Gewissheit schälen sich schemenhaft ungläubigwahrgenommene Ahnungen.
… Kann das sein…?
Im Überwindungsversuch der lähmenden Überwältigung, richtet sich ein erster zaghafter Blick auf die unerwartete Aufgabe. In vielfältiger Weise drohen (und locken?) die sich darbietenden Wegstrecken. Die eine übersichtlichweitblickerlaubend ein Ebenbild der bisher so gemächlich beschrittenen Pfade, eine andere schmal und gewunden scheinend, die nächste wildverwuchert kaum erkennbar.
Nur unscharf noch erinnerbar die Unbeschwertheit des Bisherigen, sich auflösend in aufsteigender Erkenntnis zukünftiger Verantwortlichkeit. Qualvollgewichtig die Bezweiflung eigenen Vermögens, die aufkeimende Begierigkeit zu WISSEN einschnürend belastend. Widerstreitend das bisher unzweifelhafte Bedürfnis nach umfänglichsicherem Schutz mit dem unverhofft erwachten zögerlicherstarkenden Drang nach …
… Freiheit?
Der Ahnung dieser Möglichkeit eigener Einflussnahme anhängend zupft zartnachdrücklich ein ungeahnter Wunsch an den in bereits behaglichbekannte Richtung weisenden Füßen.
… Nur ein kurzer Blick…?
Und so, die widerstrebende Ergebenheit der eben noch gelebten Vergangenheit besänftigend, wende ich mich dem Unbekannten zu. Die erst zaghaften, bedrohliche Folgen erwartetenden Schritte werden fester…
bestimmter…
kraftvoller… sich stemmend gegen den immer spürbarer werdenden Zug niebewusstgewordener Bande. Von der betreuten Zufriedenheit als schützendhilfreiche Stützung vermittelt lässt das Verheißungshemmnis den soeben noch ungekannten Wunsch anschwellen zum Verlangen, zur Gier auf Neues, Ungewusstes, die die neuempfundenen Fesseln abstreifen muss.
Bisher Ungehörtes, Ungesehenes, Unerlebtes füllt die sich erst dadurch offenbarende Kluft. Spuren Vorangeschrittener deuten auf zukünftigdenkbare Gemeinschaft.
Die anfangs unscheinbar leichtübersehbaren, dann immer aufdringlicher zu Tage tretenden Gefahrenwarnungen sind gewichtigmahnende Erinnerungen an einstmals als wohltuende Umsorgtheit wahrgenomme UnFreiheit. Die nie vermisste und nun so elementar erscheinende Aussicht auf Mitgestaltung formt erwartungsvolle Zukunftzuversicht, die Schritte beflügelnd…
… bis zum unversehens hinter einer sanften Biegung den Weg absperrenden Hindernis bedrohlichen Charakters:
SIE MACHEN SICH GEMEIN MIT SUBVERSIVEN ELEMENTEN.
JEDES WEITERE BESCHREITEN DIESES WEGES KANN UND WIRD
ALS LEUGNUNG DES DURCH EIN ÜBERMAß AN PERSÖNLICHER FREIHEIT ENTSTANDENEN LEIDS STRAFRECHTLICH VERFOLGT WERDEN UND GILT ALS
DELIGIMIERUNG DES BESCHÜTZERS.
Doch die Freiheit obsiegt.
Quelle: Conny Weituschat – https://t.me/+4oYgslQ-8MtmOWUy